Kochgenuß: Frühlingssuppe mit Giersch, Löwenzahn und Brennessel

Foto: Frau B.
Ich glaube, diese Suppe sollte man seiner Familie oder Gästen kredenzen, ohne zunächst die Zutaten zu nennen. Vielleicht ist es besser, sie als Vitalsuppe, Green-Power-Soup (um mit dieser furchtbaren neudeutschen Sprachmode Zugriffe zu generieren ;-)) nennen. Dann wird sie bestimmt eher gegessen, als wenn man die Hauptzutaten Giersch, Brennessel und Löwenzahn nennt.
Alle drei Wildkräuter sind traditionelle Frühlingskräuter, die den Körper nach dem Winter vitalisiert, seine Kräfte mobilisiert und ihm viel neuen Schwung gibt.
Giersch (Aegopodium podagraria) enthält sehr viel Vitamin C und zahlreiche Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Zink, Kupfer, Vitamin A u.a. Er wirkt harnsäureanregend, verdauungsfördernd, antirheumatisch, entzündungshemmend, entwässernd, harntreibend. Traditionell wird er gegen Rheuma und Gicht sowie zur Stoffwechselanregung gebraucht. Seine Blätter frisch zerrieben können zur Linderung bei Insektenstichen genutzt werden. Noch mehr Informationen zum Giersch, der früher als Wildgemüse genutzt wurde und traditionell ein Bestandteil der Gründonnerstagssuppe ist, finden Sie auf Wildkrautgarten oder das Kräuter-Verzeichnis.

Löwenzahn, den ich hier schon einmal näher vorgestellt habe, reinigt ebenfalls das Blut, vitalisiert, regt den Stoffwechsel an und wirkt harntreibend. Wie der Giersch ist er ebenfalls ein traditionelles Frühjahrsgemüse.
Die Brennessel, die übrigens sehr gut auf stickstoffreichen Boden wächst und ihn somit anzeigt, hilft gegen Appetitlosigkeit, wirkt entzündungshemmend,entwässernd, harntreibend und stoffwechselanregend.  Sie wird traditionell bei Haarausfall angewendet, wenn noch die Haarwurzeln da sind. Eisen, viele Mineralstoffe und das Provitamin A steckt in der Brennessel.
Nun wächst jedes dieser Kräuter eigentlich in einem Garten. Wir haben also vor der Nase... äh Tür von der Natur geschenkte Zutaten für eine leckere Mahlzeit stehen, die uns im Frühjahr die Müdigkeit des Winters aus den Knochen vertreibt. Nutzen wir doch dieses gute Geschenk!

Zutaten:

  • je eine handvoll Brennessel, Giersch und Löwenzahnblätter
  • 4-5 Kartoffeln
  • Salz
  • saure Sahne
Zubereitung:

Kartoffel schälen, kleinschneiden, in Salzwasser kochen. Die Kräuter hinzugeben und mitkochen, bis Kartoffeln weich sind. Dann alles pürieren. Ich habe zum Abschmecken noch ein, zwei Löffel saure Sahne hinzugegeben. 
Statt Kartoffeln nutzen manche auch eine Mehlschwitze mit Butter und Zwiebeln. Im Grunde sind die Kartoffeln oder die Mehlschwitze die sättigende Bestandteile der Suppe. Wer mag kann die Suppe auch mit Pfeffer noch abschmecken. 
Dazu gibt es frisches Brot. Fertig ist eine schnelle, unkomplizierte Suppe, die dem Körper neuen Schwung gibt und leicht verdaulich ist.

P. S. Ist es nicht lustig, daß viele Menschen gerne einmal nichteuropäisches Essen ausprobieren, da experimentell sind, jedoch bei einer Suppe aus Giersch, Brennessel und Löwenzahn Stirn runzeln und sich oft selbst des Kostens verweigern?


Mein Rezept Gierschsuppe schicke ich als Beitrag zur Blogparade auf einfachnachhaltigbesserleben.blogspot.de

Kommentare

  1. Hallo!

    Tolles Rezept, die milden Frühlingstage laden wirklich zum Sammeln ein!

    Danke fürs Verlinken zu EiNaB!

    lg
    Maria

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